Aufzucht Unken 2020

Bericht von Amphi International

 

Juni 2020 - Passend zu Ostern Begann die Eiersuche. Das dritte trockene Frühjahr in Folge, doch die Elbe stand hoch, so dass wir zumindest auf ein paar gute Unkengewässer hoffen konnten.

 

Eine erste Begehung im Gebiet Amt Neuhaus war durchwachsen jedoch mit einer äußerst positiven Überraschung in Herrenhof/Bitter. Hier wurden im Auftrag des Biosphärenreservates in den letzten Jahren mehrere Fischgewässer saniert. In diesem Jahr riefen dort in den gut gefüllten Gewässern an die 50 Unken und laichten auch ausgiebig.

Leider sank die Elbe im Anschluss sehr schnell, so dass viele Qualmwasserteiche ebenso schnell Wasser verloren und austrockneten – das nächste schlechte Unkenjahr.

 

Auf der anderen Elbseite im Raum der Gartower und Dannenberger Elbmarsch zeichnete sich ein ebenfalls eher durchwachsenes Bild ab, mit einem sehr positiven Gewässerkomplex bei Seedorf mit bestimmt 50 Rufern.

 

Das Elbewasser ging schon wieder zurück bevor die Gewässer in den Pevestofer Wiesen gefüllt waren.

 

Hier fanden einige Unken einen Rückzugsraum in einer ehemaligen Bodenentnahmestelle im Eigentum des NABU Hamburg. Die traditionell genützten Qualmwasserteiche fielen in diesem Jahr für die Reproduktion fast alle aus – so konnten nicht viele Rufergewässer aufgefunden werden.

 

Auf Grund dieser Lage wurde in diesem Jahr Laich aus lediglich 9 Gewässern entnommen (4 Gewässer Amt Neuhaus und 5 Gewässer Dannenberger und Gartower Elbmarsch) um Unken für den Aufbau neuer Populationen aufzuziehen.

  

Knapp 3000 Eier wurden dieses Jahr wieder entnommen und in die Aufzuchtstation im Landkreis Lüchow-Dannenberg gebracht, wo sie bis zum Abschluss der Metamorphose gehältert werden. 10 % der als Ei entnommenen Individuen werde als Metamorphe wieder an ihre Entnahmegewässer zurückgebracht. So ist sichergestellt, dass durch die Entnahme keine Verschlechterung der Population verursacht wird. In diesem Jahr werden an einigen Gewässern die „10%-Unken“ wieder den einzigen Nachwuchs stellen. 

 

Foto: Florian Bibelriether - NABU Niedersachsen